Nicht nur der Lernstress und die mangelnde Motivation können einem bei einem Fernstudium schnell im Weg stehen. Denn wer nicht gerade in Teilzeit ein entsprechendes Studium absolviert, bei dem er noch eine bestimmte Zeit arbeiten kann, hat schnell finanzielle Engpässe zu überwinden. Doch wie bei den Präsenzstudiengängen an den deutschen Hochschulen, haben auch Studierende an Fernuniversitäten einige Möglichkeiten finanzielle Unterstützung zu bekommen. Wir haben hier ein paar Förderungsarten zusammengestellt, die einem das Studieren ein wenig leichter machen könnten.
Als erste und bekannteste Möglichkeit steht das so genannte BaföG vorne an, das Bundesausbildungsförderungsgesetz. Hier erhalten Studierende bis zu einem gewissen Alter und Einkommen während ihrer berufsqualifizierenden Erstausbildung finanzielle Unterstützung von ihrem geweiligen Studentenwerk. Hierzu sind verschiedene Nachweise über Einkommen, Wohnort und Studiennachweise mit einem Antrag zu erbringen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Finanzierung über die steuerliche Absetzbarkeit der Kosten als so genannte Werbungskosten. Alle Gebühren für berufliche Fort- und Weiterbildungen sind seit 2002 von der Steuer absetzbar, egal ob es sich um eine Erstausbildung oder Fortbildung für eine Umorientierung handelt. Hierzu zählen Studien- oder Prüfungsgebühren, Kosten für Literatur oder Anreiskosten zu Präsenzseminaren.
Auch haben einzelne Bundesländer besondere Förderungsmöglichkeiten für die Fernstudenten. So gibt es in Rheinland-Pfalz den so genannten QualiScheck. Dieser hilft Interessenten bei der Finanzierung einer beruflichen Ausbildung und übernimmt einmal im Jahr bis zu 50 % der Kosten für die Bildungsmaßnahme bis zu 500 ,- Euro. Voraussetzungen sind hierfür, dass der Wohnsitz und Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz ist, dass es eine berufliche Weiterbildung sein muss, es darf sich also nicht um eine Erstausbildung handeln.
Als Pendant gibt es in Sachsen die Weiterbildungsschecks, die eine Förderung der Kosten der Weiterbildung von bis zu 80 % betragen. Etwas spendabler sind hierbei die Förderer in Nordrhein-Westfalen, die allen die dort leben oder arbeiten einen Zuschuss von bis zu 2000 ,- Euro bei den Kosten einer Weiterbildung gewähren. Hiermit können oft die gesamten Kosten gedeckt werden. Auch beim Weiterbildungsbonus Hamburg hat man unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit bis 100% der Kosten für eine Fortbildung erstattet zu bekommen, die dann zwischen 1500 ,- Euro oder auch 2000 ,- Euro betragen können. Diese Chance haben solche Personen, die die Weiterbildung im Fernstudium dazu brauchen, um später im Beruf bessere Aufstiege zu schaffen.
Allgemein gibt es noch die Möglichkeit vom Bundesministerium für Forschung Bildung die Bildungsprämie für das Fernstudium zu erhalten. Hier gibt es drei Arten: den Prämiengutschein, den Alleinstehende bis zu einem Einkommen von 20.000 Euro erhalten für ihre Fortbildungsmaßnahme. Dann gibt es noch das Weiterbildungssparen, das Erwerbstätige bekommen, die vermögenswirtksame Leistungen mit Arbeitsgeberzuschuss nutzen. Zuletzte ist da noch das Weiterbildungsdarlehen, das Erwerbstätige in Anspruch nehmen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, das alle Förderungen einen gewissen Aufwand und bürokratische Hürden mit sich führen, jedoch lässt sich dieser in keinem Vergleich zum Ergebnis sehen. Denn ein Studium kann eine teure Angelegenheit sein und man muss sich nicht mehr aufbürden als es nötig ist.