Fernuni Hagen zieht die Notbremse : Einschreibungen sinken, Studienqualität steigt

Als einzige deutsche staatliche anerkannte Fernuniversität ist die Fernuni Hagen sogar die größte Hochschule Deutschlands.

Doch wieso erfreut sich diese Uni für ein Fernstudium einer solchen Beliebtheit?

Klar auf der Hand liegen die Vorteile des zeit- und ortsabhängigen Lernen für die oft berufstätigen Studierenden. Denn dank frei zugänglicher Lernmaterialien und Tutorien im Internet, ist das Lernen im Gegensatz zu Vollzeit-Präsenzstudiengängen für jeden nach seinen individuellen Präferenzen einteilbar. Nur für manche Veranstaltungen oder Prüfungen werden Lehrinstitutionen in der nahen Umgebung aufgesucht. Ein weiterer Vorteil bei einem Fernstudium an der Fernuni Hagen sind die niedrigen Studiengebühren, die sich erheblich von anderen Anbietern unterscheiden. Da die Universität öffentlich-rechtlich anerkannt ist, belaufen sich die Gebühren teilweise auf ein Viertel der Kosten von privaten Anbietern.
Mit diesen offensichtlichen Vorteilen eines Fernstudiums an der Uni Hagen, ist es nicht verwunderlich dass im WS 13/14 über 88.000 Studenten immatrikuliert waren. Zum Vergleich hat die LMU München, eine von Deutschlands renomiertesten Universitäten, gerade einmal 50.000 Studierende. Nun fragt sich natürlich jeder, wie die Universitätsleitung und Mitarbeiter einen solchen Ansturm noch bewältigen sollen. Denn ohne die üblichen Zugangsbeschränkungen wie ein Numerus Clausus oder Aufnahmeprüfungen, steht jedem ein Platz zu, der die regulären Voraussetzungen erfüllt.
Diese Gedanken plagen auch Professor Dr.-Ing. Helmut Hoyer, der Rektor der FernUniversiät:
“Eine weitere Steigerung der Studierendenzahl ist bei gleicher Qualität in der Ausbildung für unsere Lehrgebiete nicht weiter zu verkraften.”
Somit blieb der Hochschulleitung nichts anderes übrig als die Notbremse zu ziehen und die Bedingungen für eine Einschreibung an der Fernuni zu verschärfen, um einen Abfall der Studienqualität wegen Überlastung zu verhindern. Hierzu gehören verkürzte Einschreibefristen, die Abschaffung der gebührenpflichtigen Nachmeldung für das Semester und die Aufstockung des Personals ums 10 Professuren und 100 neue Mitarbeiter. Zudem wird der Druck auf die Politik verstärkt, die bei der Finanzierung der Studiengänge ihren Teil beitragen soll.
Zwar ist ein Rückgang der Neueinschreibungen zum Wintersemester von 10 % zu erwarten, was die Studierendenzahl auf 80.000 senken wird, jedoch ist das kein Grund zum Kopfschütteln. Denn der Versuch hiermit die Qualität des Fernstudiums aufrecht zu erhalten, wird den vorhandenen Studenten und Mitarbeitern Entlastung bringen und weiterhin ein hohes Bildungsniveau sichern. Weitere Infos zur FernUni Hagen gibt es hier.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Stuart Miles/FreeDigitalPhotos.net